Das Leipziger Erwägungskonzept

Ob in Lehre und Forschung der Ökonomik im weitesten Sinn erwogen wird, kann dahingestellt bleiben. Diese Fragestellung ist irrelevant, wenn es um die Anwendung des Paderborner Erwägungskonzeptes geht. Es wäre wünschenswert, wenn andere dieses Konzept ebenfalls aufgreifen und realisieren würden. Momentan gibt es in der Ökonomik jedoch nur das Leipziger Erwägungskonzept, das sich durch folgende wissenschaftliche Leistungen etabliert hat:

Hauptartikel:

  • Georg Quaas: Ontologische Implikationen der dialektisch-materialistischen Methode. In: Ethik und So­zialwissenschaften. Heft 2/1991.

Kritiken/Repliken:

  • Georg Quaas: Technologische Organismen als Basis einer wahrhaft menschli­chen Kommunikationsgesellschaft – Utopie ohne Zukunft? In: Ethik und Sozial­wissenschaften. Heft 2/1991.
  • Ders.: Kritik einer Ontologie ohne kritische Ontologie? Replik I. In: Ethik und So­zialwissen­schaften. Heft 2/1991.
  • Ders.: Für eine realistische Bestimmung des Wahrheitsbegriffes. In: Ethik und Sozialwissenschaften. 3 (1992) Heft 2. S.157-158.
  • Ders.: Wissenschaft als bürokratisches Unternehmen? In: Ethik und Sozialwissenschaften. 4 (1993) Heft 1. S.160-161.
  • Friedrun Quaas: Krise der Volkswirtschaftslehre oder Krise der Neoklassik? Kritik I zu: Ulrich Kazmierski, Grundlagenkrise der Volkswirtschaftslehre. In: Ethik und Sozialwissenschaften, 4 (1993), Heft 2, S.320.
  • Dieselbe: Selten habt ihr mich verstanden, selten auch verstand ich euch …, Kritik II zur Replik von U. Kazmierski. In: Ethik und Sozialwissenschaften, 4 (1993), Heft 2, S.360.
  • Dies.: Sozialwissenschaftliche Ökonomie versus „ökonomischer Imperialismus“.In: Ethik und Sozialwissenschaften, 5 (1994), Heft 2, S. 330.
  • Georg Quaas: Ethik als ökonomische Theorie der Moral? In: Ethik und Sozialwissenschaften. 5 (1994) Heft 1. S.63-65.
  • Friedrun Quaas: Konkurrenz als biogenetisch fundierte Lebensform. Der naturalisierte Kapitalismus als Theorie. In: Ethik und Sozialwissenschaften, 7 (1996), Heft 1, S. 150-152.
  • Georg Quaas: Gantzel und das COW-Projekt ODER Warum man eine Kuh melkt, die man für verrückt erklärt. Ein Vergleich konkurrierender wissenschaftlicher Unternehmungen. In: Ethik und Sozialwissenschaften, Jg. 8 (1997) Heft 3, S.297-300.
  • Friedrun Quaas: Der ‚invisible hand‘- Mythos und seine Entzauberung, in:Ethik und Sozialwissenschaften, 8 (1997), Heft 2, S. 231-233.
  • Dies.: Über die Zumutbarkeit einer ökonomischen Vernunftethik. In: Ethik und Sozialwissenschaften, Jg. 11/2000, Heft 4, S. 607-610.
  • Georg Quaas: Perspektivlosigkeit trotz beschleunigter Entwicklung – Analytische Wurzeln ei­nes fatalistischen Kapitalismusbildes. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg.13 (2002) Heft 3, S.323-325.
  • Ders.: Der Staat – das kleinere Übel. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg.13 (2002) Heft 3, S.405 ff.
  • Friedrun Quaas: Soziale Gerechtigkeit – Begründung durch Zustimmungsfähigkeit und Legitimität durch Akzeptanz. In: Erwägung, Wissen, Ethik (EWE), Heft 2, Jg. 14 (2003), S. 284-287.
  • Georg Quaas: Das Geltungsparadoxon. Kritik zum Hauptartikel von Gottfried Gabriel. In: Erwägen Wissen Ethik. Forum für Erwägungskultur, Jg. 23 (2012), Heft 4, S.562-565.

Briefe:

  • Georg Quaas: Neben der Spur. Vom Entgleisen einer erkenntnistheoretischen Konzeption. In: EWE 24 (2013) 1, 153-155.
  • Ders.: Erwägen in der Ökonomik – Frieden stiften in einer Kampfzone? In: Erwägen Wissen Ethik, 26 (2015) 3, 438-441.

Praxis:

  • Erwägungsseminar „Ökonomische und politische Bedingungen der Globalisierung“ seit 2007
  • Forschungsseminar „Theoretische Grundlagen des Liberalismus“ bzw. „Politik und Wirtschaft“ seit 2003.
  • 2 Konferenzen zum Erwägungskonzept in Paderborn

Beiträge zur Theorie & Berichte über die Praxis des Erwägens:

  • Georg Quaas: Ansätze zu einer Metakritik. Replik II. In: Ethik und Sozial­wissenschaften. Heft 2/1991.
  • Ronny Bechmann, Nils Bretschneider, Mathias Hagen, Ulrike Mühler, Friedrun Quaas, Simone Schüller, Sebastian Thieme, Marliese Weissmann: Erwägung als Prozess der Selbstorganisation. In: Erwägen Wissen Ethik (EWE), 2007 (18), Heft 2, S. 161-194.
  • Georg Quaas.: Widerspruchsdenken und erwägendes Denken – persönliche Erfahrungen, Einsichten und Erwartungen. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg. 18 (2007), H.2, S.321-326.
  • F. Quaas / G. Quaas: Auch der Zweifel hat seine Grenzen. Zum Auxiliarmotiv von Otto Neurath. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg. 18 (2007) Heft 4, S.498-501.
  • Dieselben: Das Auxiliarmotiv – generalisierte technische Regel zur Überwindung von Rationalitätsblockaden im evolutorischen Lernprozess. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg. 18 (2007) Heft 4, S.513-516.
  • Florian Ferger, Aileen Flöth, Markus Karig, Christian Keller, Friedrun Quaas, Georg Quaas, Eva-Maria Schenk, Gero Thalemann, Sebastian Thieme: Leipziger Erwägungsseminare – Zweiter Erfahrungsbericht zur Institutionalisierung einer alternativen Lehrform. Koautoren: In: Erwägen Wissen Ethik. Jg. 19 (2008) Heft 1, S.3-26.
  • Friedrun Quaas/Georg Quaas: „Diskutiert wird doch in allen Seminaren…“ Erfahrungsbericht aus den Leipziger Erwägungsseminaren. In: Erwägen Wissen Ethik. Jg. 23 (2012) Heft 1, S.139-142.
  • Dies.: Erwägen zwischen Skylla und Charybdis. Ein (weiterer) Erfahrungsbericht aus den Leipziger Erwägungsseminaren. In: Erwägen Wissen Ethik (EWE), 26(2015)1, S. 146-154.

Anderweitige Beiträge zur Reflexion der Ökonomik (Auswahl):

  • Friedrun Quaas/Georg Quaas: Der Identitätswandel des Volkswirtes. In: POWISION IDENTITÄT 2010. S.54-56.
  • Friedrun Quaas: Ökonomie. In: Erleuchtung der Welt, Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften, hrsg. von Detlef Döring und Cecilie Hollberg, Dresden: Sandstein Verlag, 2009, S. 264-271.
  • Dies.: Wirtschaftswissenschaften, in: Geschichte der Universität Leipzig 1409-2009, hrsg. von der Universität Leipzig, Bd. 4 (Fakultäten, Institute, Zentrale Einrichtungen), 1. Halbband, Leipzig: Universitätsverlag, 2009, S. 861-902.
  • Dies.: Der Geltungsanspruch der New Austrians. In: Booms, Busts und blinde Flecken Zwischen Krisentheoie und Systemkritik, hrsg. vom Forschungsseminar Politik und Wirtschaft, Marburg, 2013, S. 15-57.
  • Dies.: Orthodoxer Mainstream und Heterodoxe Alternativen. Eine Aalyse der ökonomischen Wissenschaftslandschaft, Working Paper, No. 129, Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, April 2014

Anmerkung:
Die Zuordnung von Beiträgen zu Theorie oder Praxis des Erwägens orientiert sich an dominanten Eigenschaften; streng genommen macht sie wenig Sinn.

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